Weltladen in Romanshorn
Der erste Weltladen in Romanshorn wurde am 5. November 1982 an der Rislenstrasse 1 eröffnet, zusammen mit Terre des hommes, Incomindios und dem SP-Bücherflohmarkt.
Eine erste Drittwelt-Gruppe bestand seit Frühling 1979, die Irene Rieder mit Kanti-SchülerInnen gegründet hatte und Theresia Saurer Oberthaler ab jenem Herbst weiter leitete. Zunächst wurde jeden Freitag vor dem Coop-Laden ein Stand mit Informationen und Produkten aus der so genannten „Dritten Welt“ aufgestellt. Auch wurde zum ersten Mal Aluminium zur Wiederverwertung gesammelt. Zwischendurch erhielt dann die Gruppe, zusammen mit Terre des hommes und Incomindios, für ein halbes Jahr Gastrecht in einem leer stehenden Ladenlokal im Rütihof.
Ab Januar 1985 stand die Gruppe wieder auf der Strasse: Das baufällige Gebäude an der Rislenstrasse 1 wurde abgerissen. Es wurde stiller um die Drittwelt-Gruppe. Die Kanti-SchülerInnen hatten ihre Matura hinter sich und waren ausgeflogen. So nahm Theresia Saurer Oberthaler das Verkaufslager zu sich nach Hause und organisierte mit Helfern sporadische Aktionsstände auf der Strasse, an Jahrmärkten, Rola-Märkten, an Suppentagen der evang. Kirchgemeinde usw.
Am 17. Februar 1991 wurde der Trägerverein Mittenand von engagierten Leuten gegründet, und am 6. April 1991 wurde an der Sternenstrasse 1 der „Mittenand-Welt-Laden“ unter Beisein des damaligen Ständerates Thomas Onken und dem Gemeindeammann Walter Anderes eröffnet.
Seit 1. April 1999 ist unser Ladengeschäft an der Alleestrasse 44 beheimatet.
Im Sommer 2006 wurde ein nebenan liegendes, grösseres Ladenlokal frei, und am 20. Oktober 2006 konnte – nach Umzug und Neugestaltung des Ladens in Rekordzeit – der „neue“ claro Laden Romanshorn eingeweiht werden.
Der Trägerverein
Nachdem die Idee des Fairen Handels in den 70er Jahren immer breiter diskutiert wurde, entstand auch in Romanshorn durch die Initiative von Theresia Saurer Oberthaler eine erste Aktionsgruppe, welche sich erst mit Einzelaktionen und ab 1982 durch den Betrieb eines Ladens für die Ziele einer gerechteren Entschädigung der ProduzentInnen in der so genannten Dritten Welt einsetzten.
Ende der 80er Jahre fanden sich engagierte Personen aus weltanschaulichen und politischen Kreisen (Landeskirchen, Bahá’í, SP), welche die „Drittweltbewegung“ in Romanshorn und Umgebung durch die Gründung eines Vereins besser verankern wollten.
Der 17. Februar 1991 war die Geburtsstunde des „Mittenand-Vereins“. In seinen Statuten bekennt er sich zu parteipolitischer und konfessioneller Unabhängigkeit und bezeichnete den Betrieb eines Ladens für den Verkauf von fair gehandelten Produkten als ein Hauptprojekt.
Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus Eva Büchi, Beat Dünki (Kassier), Bernd Frischknecht, Margrith Imhof, Mark Kilchmann-Kok, Silvia Schneebeli, erste Präsidentin war Henny Kilchmann-Kok. Das Gründungsprotokoll schrieb Theresia Saurer Oberthaler.
Durch das grosse Engagement des Vorstands und vieler neuer Vereinsmitglieder wurde der Laden eingerichtet, das Sortiment zusammengestellt und das Ladenteam nahm seine Arbeit auf.
Am 6. April 1991 wurde dieser Laden unter Beisein des damaligen Ständerates Thomas Onken und vom Gemeindeammann Walter Anderes eröffnet.
1994 wurde Bernadette Berchtold Reich Präsidentin des Vereins. Mit zahlreichen neuen Initiativen festigte sie die Grundlage des Weltladens weiter und der Verein trug auch viel zum Gemeindeleben bei (Teilnahme an Märkten, Organisation von Strassenfesten u.v.m.).
1999 gelang es Bernadette Berchtold Reich, für die wachsenden Bedürfnisse und die bessere Integration des Ladengeschäftes einen neuen Standort zu organisieren. Das daraus resultierende weitere Wachstum des Umsatzes erfüllt den Verein mit grosser Genugtuung: Schliesslich ist weder Verein noch Laden ein Selbstzweck, sondern der Sinn der Vereinsarbeit ist und bleibt, benachteiligten Menschen in Entwicklungsgebieten eine gerechte Entlöhnung für ihre harte Arbeit zu verschaffen.
In den Statuten ist dies wie folgt ausgedrückt:
„Der Verein bezweckt:
- fairen Handel mit möglichst ökologischen Produkten zu betreiben um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern;
- eine breite Öffentlichkeit über die Auswirkungen des Nord-Süd-Gefälles in Bezug auf den Welthandel sowie über die Probleme in Entwicklungsgebieten zu informieren.
Der Verein führt einen Laden, der Produkte im Sinne von Art. 2 zum Verkauf anbietet. Damit verbunden sind entsprechende Informationen.
Der Laden strebt keinen Gewinn an, er muss aber kostendeckend arbeiten.„
Die Jahresversammlung vom 10. März 2005 wählte Christine Ackermann als 3. Präsidentin des Vereins. Gleichzeitig wurde dem Vorstand der Auftrag erteilt, aufgrund der Entwicklung der vorangegangenen Jahre das Vereinsjahr 2005 zur Strukturbereinigung zu nützen.
Dies wurde vom Vorstand in etlichen Sitzungen beraten und der Jahresversammlung 2006 vom 22. März vorgelegt, u.a. in Form einer Totalrevision der Statuten. Im Zuge dieser Anpassung der Statuten wurde ebenso die Namensänderung des Vereins genehmigt: statt „Mittenand“-Verein trägt er nun den Namen des Claro-Ladens.
Vom Betriebsgewinn 2005 konnten zwei Projekte in Afrika unterstützt werden.
Im Sommer 2006 wurde die Präsidentin darauf aufmerksam, dass evt. das nebenanliegende Ladenlokal gemietet werden könnte. Der Vorstand kam nach gründlichen Abklärungen zum Schluss, es wagen zu wollen: Am neuen Ort steht uns viel mehr Platz zur Verfügung, um der Kundschaft die Produkte präsentieren zu können.
Kurze Zeit später kam der Verein zudem mit der claro fair trade AG überein, dass sie unsern Laden als erstes Pilotprojekt in der Ostschweiz für ihr neues Einrichtungskonzept unterstützen wollen. An dieser Stelle gebührt unser herzlicher Dank den Mitgliedern des Ladenleitungsteams, welche sich in unzähligen Stunden mit den Einzelheiten dieses grosses Schrittes befasst hatten.
Mit tatkräftiger Unterstützung aller Beteiligten – insbesondere der Mitglieder des Ladenteams und einiger Ehemänner, welche über 650 Stunden Fronarbeit leisteten – wurde der Umzug und die Neugestaltung des Ladens in Rekordzeit durchgezogen, so dass der „neue“ claro Laden Romanshorn am 20. Oktober 2006 im Beisein von VertreterInnen der claro fair trade AG, des Gemeinderates und vieler aktiver und ehemaliger Vereins- bzw. Vorstandsmitglieder eingeweiht werden konnte.